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Schwerpunktthema

Spitex und ein Jahr Corona

Am 25. Februar 2020 wurde im Kanton Tessin erstmals eine Person positiv auf Covid-19 getestet, am 5. März beklagte die Schweiz ein erstes Corona-Todesopfer, 10 Tage später rief der Bundesrat die «ausserordentliche Lage» aus. Ein Jahr später sind es in der Schweiz mehr als 10’000 Todesopfer. Die Spitex blickt zurück auf ein Jahr Corona-Pandemie.

Ab dem 6. März 2020 stand Spitex Schweiz im ständigen Austausch mit den Kantonal­verbänden. Die Geschäftsstelle hatte sich so rasch als möglich organisiert und richtete eine regelmässige Informations-Mail an die Kantonalverbände sowie eine Kontaktmailadresse für die Spitex-Kantonal­verbände ein. Damit hat die Geschäfts­stelle eine wichtige Triage-Funktion übernommen und die grosse Menge an vorerst wenig strukturierten, aber sehr wichtigen Informationen gebündelt und den Mitgliedern zur Verfügung gestellt.

Die Spitex-Organisationen haben wesentlich zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie beigetragen. In erster Linie ging es darum, die Kernleistungen in der Pflege und der Betreuung aufrecht zu erhalten und damit Arztpraxen, Spitäler und Pflegeheime zu entlasten. Andererseits ging es aber auch darum, Schutzmassnahmen zugunsten der Klientinnen und Klienten sowie der Mitarbeitenden zu treffen.

Während der ersten Welle ab Anfang März standen sehr viele Abklärungen zu Rechtsfragen, Hygiene-Standards (Anwendung des Schutzmaterials) und Lieferengpässen bei Schutzmaterial an. Im Hinblick auf die zweite Welle ab Herbst standen aufgrund akuter Personalengpässe und der massiven Belastung des gesamten Gesundheitssystems Fragen zu Quarantäne­regelungen und später dann zum Testen und den Impfvorbereitungen im Zentrum.

Es wurden institutionalisierte Treffen mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), den Armee- und Zivilschutzbehörden, der Gesundheits­direktoren­konferenz (GDK) und Swissnoso etabliert. Daneben fanden zahlreiche virtuelle Austausch-Treffen, Telefonate und E-Mail-Verkehr mit Fachpersonen der Behörden, anderen Leistungserbringer-Verbänden und dem Arbeitgeberverband statt.

In Zahlen ausgedrückt sah das Jahr mit Corona für die Spitex folgender­massen aus:

  • Mehrere Hundert E-Mails von Spitex-Organisationen und Kantonalverbänden sind eingegangen, die meisten erforderten entsprechende Abklärungen bei weiteren Fachpersonen.
  • 1 bis 3-mal wöchentlich wurden Informationsmails von der Geschäftsstelle an die Spitex-Kantonal­verbände versendet (zu Beginn der Pandemie täglich).
  • Während der ersten Welle wurde ein umfassendes FAQ-Dokument erstellt, regelmässig aktualisiert und mitgesendet. Es beinhaltete Fragen und Antworten zu Rechtsfragen bzgl. Personal­einsatz, zu den Personal­prozessen, zur Ausbildung von Lernenden, zur Abgeltung von Leistungen und Arbeitsprozessen, zum Material, zu den Finanzierern (Versicherer und Restfinanzierer). Das Dokument war teilweise knapp 30 Seiten lang.
  • 3-mal mehr Medienanfragen wurden bearbeitet und ein Faktenblatt speziell für die Unterstützung der Organisationen bei der Medienarbeit erstellt.
  • Diverse Umfragen wurden bei den Spitex-Kantonalverbänden durchgeführt. Diese Umfragen dienten dazu, ein möglichst klares Bild der Situation in der gesamten Schweiz zu erhalten, zu Themen wie der Pflege von Covid-Patientinnen und Patienten durch die Spitex, der Gesundheit des Personals und zu Personalengpässen, zu Materialengpässen, zur Einbindung in die kantonalen Krisenstäbe, zu konkreten Pflegeeinsätzen vor Ort usw. Dieses Bild war und ist wichtig, um national Aussagen machen zu können, nicht zuletzt bei Medienanfragen.
  • Die Pflege zu Hause leistete während der Pandemie einen unbestritten wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der pflegerischen Grund­versorgung und des gesamten Gesundheitssystems. Dieser Beitrag verursachte auch Kosten in der Pflege und Unterstützung zu Hause. Die Covid-19-bedingten Kosten fielen nicht in allen Kantonen und Organisationen gleichermassen an und standen in Zusammenhang mit der pandemischen Betroffenheit der Kantone.
  • Das «Spitex Magazin» veröffentlichte mehrere Berichte rund um die Bewältigung von Covid durch die Spitex-Organisationen.
  • Auf der Geschäftsstelle waren insgesamt 6 Personen (d.h. die halbe Belegschaft) intensiv in die regelmässige Arbeit rund um Covid involviert.